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Thaiboxen: Tradition, Power & moderne Einflüsse

– mehr als nur Kicks und Ellbogen


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Warum die „Kunst der acht Gliedmaßen“ heute aktueller ist denn je


Mit diesem Artikel setzen wir unsere monatliche Kampfsportreihe fort. Nach Brazilian Jiu-Jitsu und Kali widmen wir uns diesmal einer der bekanntesten und effektivsten Schlagkampfkünste der Welt: dem Thaiboxen.


Was viele jedoch nicht wissen: Unser Thaibox-Training in der Sportfabrik ist mehr als klassisches Muay Thai. Es vereint traditionelle Wurzeln, verschiedene südostasiatische Einflüsse und moderne Ansätze aus Kickboxen, MMA und Jeet Kune Do. So entsteht ein System, das gleichermaßen effektiv, vielseitig und konditionell fordernd ist.



Von Thailand bis Kambodscha – eine gemeinsame Geschichte


Thaiboxen (Muay Thai) ist tief in der thailändischen Kultur verwurzelt und blickt auf eine lange Tradition zurück. Es entwickelte sich aus den Kriegskünsten der thailändischen Soldaten, die im Nahkampf Techniken von Faust, Ellbogen, Knie und Schienbein einsetzten.


Weniger bekannt ist die enge Verwandtschaft zu Pradal Serey, dem traditionellen Kickboxen aus Kambodscha, sowie zu Formen des Silat, das wiederum auch Teil des philippinischen Kali ist. In der Antike waren die heutigen Länder Thailand, Kambodscha und Teile Indonesiens kulturell stark verbunden, u.a. durch das Madjapahit-Reich. Techniken und Prinzipien wurden über Grenzen hinweg geteilt und weiterentwickelt – eine Vermischung, die bis heute in vielen Kampfkünsten erkennbar ist.


Auch Nachbarländer wie Myanmar haben eigene Versionen entwickelt – das bekannteste Beispiel ist Lethwei, das sogenannte „Burmese Boxing“. Es ähnelt dem Muay Thai, erlaubt aber zusätzlich Kopfstöße und gilt daher als „Kunst der neun Gliedmaßen“.



Die Besonderheiten des Thaiboxens


Im Thaiboxen werden acht Körperwaffen eingesetzt: Fäuste, Ellbogen, Knie und Schienbeine/Füße – daher der Name „Art of Eight Limbs“.


Anders als beim klassischen Kickboxen spielt der Clinch eine zentrale Rolle. Hier werden Ellenbogen, Kniestöße und Wurftechniken kombiniert, was das Thaiboxen besonders vielseitig und körperlich intensiv macht.


Besonders ins Auge fallen auch die harten Lowkicks, die nahtlos mit einer geschmeidigen Beinarbeit verbunden werden. Dadurch können Kämpfer Druck aufbauen, Distanzen clever kontrollieren und blitzschnell zwischen Offensive und Defensive wechseln



Waffenherkunft & Krabi Krabong


Das heutige Thaiboxen hat seinen Ursprung im Waffentraining. Aus dem traditionellen Krabi Krabong – dem thailändischen Waffenkampf mit Schwertern, Stöcken und Stäben – entwickelte sich über Jahrhunderte das unbewaffnete System des Muay Thai.


Über Guro Dan Inosanto wurde Krabi Krabong auch Teil unseres Trainings. Diese Disziplin gilt als eine der konditionell intensivsten Kampfkünste, die es gibt: schnelle, explosive Bewegungen, kombiniert mit präzisen Mustern und durchgehender Belastung – ein Cardio-Training auf höchstem Niveau.



Unsere Lineage & Einflüsse


Unser Thaibox-Unterricht ist einzigartig, weil er mehrere Linien und Stile intelligent verbindet:


  • Ajarn Chai Sirisute (WTBA) – einer der wichtigsten Botschafter des Muay Thai im Westen.


  • STX Kickboxing & MMA (Erik Paulson) – eine moderne Mischung aus Muay Thai, Savate und westlichem Kickboxen, mit Fokus auf Präzision, Explosivität und Anwendbarkeit im MMA.


  • Guro Dan Inosanto – er hat nicht nur entscheidend zur Verbreitung von Kali und Jeet Kune Do beigetragen, sondern auch maßgeblich dabei geholfen, Muay Thai, Pradal Serey und Krabi Krabong in den USA bekannt zu machen.


  • Master Oum Ry Ban – eine lebende Legende des kambodschanischen Kickboxens, mehrfacher Nationalchampion mit über 300 Kämpfen, der unser Training historisch und technisch bereichert.


In der Sportfabrik folgen wir dem JKD-Denken: Wir übernehmen nicht einfach Techniken, sondern betrachten die Prinzipien und Qualitäten, die hinter den Systemen stehen. So entsteht ein offener, aber klar strukturierter Trainingsansatz, der das Beste aus allen Welten verbindet.



Training mit Köpfchen – und mit Kondition


Thaiboxen fordert den ganzen Körper. Die Verbindung aus Schlag-, Tritt-, Knie- und Ellbogentechniken, Clincharbeit und Beinarbeit macht es zu einem der konditionell anspruchsvollsten Kampfsportarten überhaupt.


Wer regelmäßig Thaiboxen trainiert, verbessert nicht nur Technik und Timing, sondern baut auch eine beeindruckende Ausdauer, Explosivität und mentale Zähigkeit auf. Kein Wunder, dass Muay Thai weltweit auch als Fitness- und Athletiktraining so beliebt ist – selbst bei Menschen, die nie in den Ring steigen wollen.



Fazit: Kraft, Präzision und Vielfalt


Thaiboxen vereint jahrhundertealte Tradition, moderne Einflüsse und intensive körperliche Herausforderung. In unserem Unterricht bringen wir die klassischen Techniken, die Prinzipien aus JKD und die konditionelle Härte des Thaiboxens zusammen – ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl Kampfsportler als auch Fitnessbegeisterte anspricht.


👉 Wenn du Thaiboxen selbst erleben möchtest, ist der beste Einstieg ein persönlicher Kennenlern-Termin. Dort besprechen wir deine Ziele und geben dir einen echten Einblick in unser Training.


 
 
 
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